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Und was jetzt?

Kinder aus dem Haus

Und schlagartig ist sie da.
Diese Leere.
Dieses all umfassende Gefühl zwischen Schmerz, Traurigkeit und Sehnsucht.

Die Kinder sind alle aus dem Haus.
Alles ist plötzlich so leer.
Eine Leere die sich nicht wie Einsamkeit anfühlt. Es ist was anderes.
Aber was ist es?
Ich kann es nicht zuordnen.

Ich fühle sie überall.
Wo vorher der Raum noch voll war mit Gesprächen, Gezanke, Lachen und geschäftigen Treiben, ist da jetzt nichts mehr.

Es ist Ruhe. Alles ist so wie es ist. Nichts verändert sich.
Nicht nach 1 Minute, nicht nach 1 Stunde, nicht nach einem Tag.

Der Morgen danach.
Die Küche so sauber wie gestern, als ich in’s Bett gegangen bin.

Wie oft habe ich mich darüber aufgeregt, dass das Geschirr morgens noch in der Spüle stand, das Kochfeld schmutzig war, irgendwo Reste herum standen.
Und jetzt?
Alles ist so sauber, wie ich es am Abend zuvor verlassen hatte.

Soll ich mich jetzt freuen oder soll ich weinen?

Mir ist zum weinen.
Schon den ganzen Tag.
Aber die Tränen wollen nicht aus mir heraus. Vielleicht ist es gar keine Trauer.
Aber was ist es dann?

Die Jahre gingen dahin und ich war glücklich
Ok, mal mehr mal weniger, aber ich war zu 80% glücklich.

Jetzt ist alles anders.
Es ist der Lauf der Zeit.

Kinder müssen gehen und müssen ihren eigenen Weg nehmen.
Andere Frauen haben dann noch ihren Partner bei sich.
Ich bin jetzt allein.

Vollkommen alleine

Ich muss mein Leben neu gestalten.
Wo fange ich an?

Bei der Trauer?
Bei der Frage: Wer bin ich jetzt eigentlich?
Bei der Leere um mich herum und in mir drin?

Wo will ich hin?
Alle Türen sind offen.
Ich kann mich neu erfinden.
Kann neue Wege gehen.
Mir Zeit nehmen für Dinge, Menschen und Situationen.
Noch mal eine Ausbildung anfangen.
Einen neuen Beruf erlernen.

Alles ist plötzlich möglich.

Ich wusste immer was ich mache.
Ich hatte eine innere Stimme, die mir sagte, welcher Schritt der Nächste ist.

Und verdammt noch mal.
Wo ist diese Stimme jetzt????

Sie war immer da.
Mal laut mal leise.
Auch in Momenten in denen ich sie nicht hören wollte.
Da war sie besonders laut.

Und jetzt schweigt sie einfach.
Sagt nichts!
Als ob sie mir die Möglichkeit geben wollte, mich auf mich zu besinnen.
Zu erfühlen und zu erspüren was ICH wirklich will.
Und wer ich nun bin.
Nicht was von mir erwartet wird.
Nicht die Rollen die je nach Situation von mir gewünscht wurden und die ich ohne nachzudenken gespielt habe.

Ich bereue nichts
Keinen einzigen Tag.
Ok, fast keinen einzigen …

Ich habe es gerne gemacht.
War Mutter, Partnerin, Freundin mit Leib und Seele und all der Liebe die ich in mir trug.

Ich denke, ich will jetzt alleine sein.
Ich bin schon alleine.
Aber so richtig alleine.
Mit mir und meinen Gedanken und Gefühlen.

Will nicht weglaufen und alles betäuben, aus Angst dass mich etwas überrollen könnte, was ich nicht habe kommen sehen.
Und wenn es so ist. Dann soll es kommen.

Vielleicht lege ich mich dann auf den Boden und lasse es über mich hinüber rollen.
Mit dem Versuch so wenig wie möglich Schaden zu nehmen.
Ausweichen werde ich nicht.

Ich bin in meinem Leben oft ausgewichen um andere nicht zu verletzen, um anderen zu helfen um anderen ein schönes Leben zu geben.
Ich habe das gemacht, weil ich nie anders konnte.
Es hat sich richtig angefühlt.

Nur manchmal habe ich mich dabei verloren.
Einen Teil von mir, habe ich dann nie mehr wieder gefunden.

Vielleicht ist es jetzt der Moment um inne zu halten, zurück zu schauen, zu analysieren, zu fühlen und aus all diesen Teilen wieder ein Ganzes zu erschaffen.

Ein Ich

 

“The comfort zone is a psychological state in which one feels familiar, safe, at ease, and secure. You never change your life until you step out of your comfort zone; change begins at the end of your comfort zone.”
― Roy T. Bennett

 

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