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Grenzen

Jetzt bin ich seit 15 Jahren Mutter. Alleinerziehende Mutter. Ich war es nicht von Anfang an. Und es war so nicht geplant. Aber dann kam das Leben dazwischen.  Es waren Zeiten, da ich glücklich war. So glücklich dass es fast weh getan hat. Zeiten in denen ich verzweifelt war. So verzweifelt, dass ich davon überzeugt war, es nie zu schaffen meine Kinder alleine zu verantwortlichen, selbstständigen und liebevollen Menschen zu erziehen. Zeiten in denen ich meine Bedürfnisse zurück gestellt habe. Zurück gestellt zugunsten der Kinder, der Väter (ja in meinem Fall gibt es 3 Kinder und 2 Väter (um irgendwelchen Spekualtionen gleich Einhalt zu gebieten. Jedes meiner Kinder war ein Wunschkind und jedes meiner Kinder kam NICHT als „Unfall“ auf die Welt)). So zurückgestellt, dass ich meine eigenen Bedürfnisse vergessen hatte (aber machen das nicht sehr viele Mütter?) Zeiten in denen ich mich alleine gefühlt habe oder alleine gelassen gefühlt. Alleine gelassen mit all den Verantwortungen, den daraus resultierenden Entscheidungen und letztendlich den Konsequenzen.

Ich habe mich zeitweise aufgegeben. Um mich dann nachher zu fragen. Warum? Hätte ich nicht manchmal hinstehen sollen. Auf den Tisch klopfen und meinen eigenen Standpunkt zu vertreten. Anstatt zu „verstehen“. Zu verstehen dass manche Situationen (auf die ich hier nicht weiter eingehen möchte) mir einfach so vorgesetzt wurden.

Warum ist man manchmal nicht in der Lage seinen eigenen Standpunkt zu vertreten? Ist es Feigheit? Angst vor dem Streit und den Unstimmigkeiten? Angst davor Schwäche zuzugeben? Angst davor andere zu verletzen? (Und verletzt man sich selbst manchmal dabei nicht am Meisten?)  Oder ist man auch einfach manchmal nur zu bequem und hofft dass es auch so geht?

Aber was bringt einem das persönlich? Keine Stellung zu beziehen? Muss man ständig seine Grenzen aufzeigen? Kann man nicht erwarten, dass unter Menschen und besonders innerhalb Beziehungen Grenzen respektiert werden und nicht ständig ausgetestet werden müssen? Respekt nicht ständig eingefordert werden muss und er immer wieder „erkämpft“ werden muss. Oder liegt es auch manchmal einfach nur an dem „Gegenüber“ ?

Ich habe heute gelernt, es ist notwendig seinen Standpunkt zu vertreten. Ihn auch durchzusetzen. Auch entgegen aller Widrigkeiten. So hart es sich anhört. Wenn man immer nachgibt, Verständnis hat, versucht niemanden zu verletzen oder unter Druck zu setzen, verletzt man immer nur sich selbst und „gewinnen“ (mit Absicht in „“ gesetzt !) werden immer nur die Anderen.  Das heißt nicht, dass man mit der „Brechstange“ durch das Leben gehen soll. Aber ab und zu mal auf den Tisch hauen und die anderen in ihre „Grenzen“ zu verweisen ist unabdingbar. Rechtzeitig und immer wenn man das unbestimmte Gefühl hat „jetzt reicht es mir“.

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