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Vertrauen ist meine Mutprobe

Warum fällt es uns eigentlich so schwer zu Vertrauen?

Könnten wir nicht einfach Dinge, die unser Vertrauen nicht verdient hatten, einfach als „Erfahrung“ ablegen und versuchen, in einer neuen ähnlichen Situation nicht mit Blindheit aber mit erneutem Vertrauen an die Sache rangehen?

Wir werden immer Menschen begegnen, die unser Vertrauen mißbrauchen. Es mit Füßen treten, es nicht wertschätzen. Aber ist es dann richtig, anderen, neuen Menschen, von Anfang an ein Mißtrauen entgegen zu bringen, nur weil es ein anderer Mensch mißbraucht hat?

Wir wissen doch alle, dass nicht alle Menschen gleich sind. Aber wir handeln oft so, als ob alle Menschen gleich wären. Wir unterstellen ihnen Dinge, Gedanken, zukünftige Handlungen, als ob wir Propheten wären, die in der Lage sind, die Zukunft vorherzusehen.

Sitzen die Verletzungen wirklich so tief?
Und sind nicht Situationen, in denen von Anfang an kein Vertrauen da war, schon zum Scheitern verurteilt?

Ich verstehe natürlich, dass unser Gehirn darauf ausgelegt ist, aus Erfahrungen zu lernen, um nicht noch einmal verletzt zu werden.
Um uns zu schützen.
Aber übertreiben wir es da nicht so ab und zu?

Mir geht es oft ähnlich. Ich ertappe mich dabei, wie sich bei mir ein „ungutes Gefühl“ hochschleicht, und ich dann anfange zu zweifeln.
Dann „schalte ich meinen Kopf ein“ und versuche die Situation zu analysieren.
Und manchmal, muss ich feststellen, dass mein Gefühl ein absolutes Hirngespinst ist.
Kein Bauchgefühl, aus der Intuition heraus.
Sondern ein Bauchgefühl, aus meinem Kopf, aus meinen Erfahrungen und den daraus resultierenden Ängsten und Verletzungen.

Doch wie kann ich lernen wieder zu unterscheiden?
Zu unterscheiden, dass ich es hier absolut nicht mit meiner Intuition zu tun habe, sondern schlicht und ergreifend mit Emotionen aus der Vergangenheit.
Mich verunsichert das manchmal.
Aber geht das nicht vielen Menschen so?

Ich habe einfach begonnen eine neue „Strategie“ zu fahren.
Eigentlich ganz einfach.
Nämlich einfach erstmal grundsätzlich einem anderen Menschen zu vertrauen.
Das Gute in ihm zu sehen.
Davon ausgehen, dass er es gut mit mir oder der Situation meint.

Viele würden jetzt sagen:

„Man, bist du dumm!“

Aber ist es wirklich Dummheit?
Oder ist es nicht einfach ein kleiner Versuch, jedem Menschen eine Chance zu geben.
Wohlwissend, dass er jederzeit dazu in der Lage ist, das zu mißbrauchen.
Aber hoffend, dass er es nicht tut.
Und damit, jedes Mal auf’s Neue einen Menschen so zu sehen wir er ist:

Als ein Individuum.
Jemanden, den es vorher so nicht gab und auch später niemals geben wird.
Und der, vielleicht durch mein Vertrauen, die Möglichkeit bekommt zu zeigen, wie toll er ist, oder wie gut er mit der Situation umgehen kann.

Haben wir das nicht alle verdient?

Wer Vertrauen gibt, verpflichtet andere
zur Selbstständigkeit, zum Erwachsensein.
Das ist harte Arbeit, die sich immer lohnt.
Denn Vertrauen ist die Fähigkeit,
nicht auf seinen, schlechten Erfahrungen
sitzen zu bleiben

(Autor unbekannt)

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