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Einsamkeit

Wie einsam kann ein Mensch sein?
Und wie definiert sich Einsamkeit?

Einsamkeit, ist per se die Abgeschiedenheit oder das Getrennt sein von anderen Menschen.

Doch kann man nicht auch einsam sein, wenn man nicht alleine ist?
Und ist das nicht die schlimmste Form der Einsamkeit?

Ich hatte Beziehungen, da fühlte ich mich einsam, alleine.
Ich hatte das Gefühl des Verlorensein.
Verlorensein, vielleicht weil mein Kopf mir sagte, wenn du in einer Beziehung bist, dann kannst du nicht einsam sein.
Aber das stimmte nicht.
Ich hatte mich darauf eingelassen, weil ich die Person lieb hatte und dadurch war ein Teil von mir bei ihm.
Als er mir jedoch das Gefühl gab, nicht ein Teil von ihm zu sein, begann ich mich einsam zu fühlen.
Wurde doch dieser Teil von mir alleine gelassen.
Gefühlt alleine gelassen.
Ich hatte das Gefühl, keinen Zugriff mehr darauf zu haben.
Sowas empfand ich nie, wenn ich Single war.

Ist dann vielleicht Einsamkeit auch zu einem Stück weit „Kopfsache“?

Ich kenne das Gefühl der Einsamkeit nicht oft.

Vielleicht liegt es daran, dass ich immer meine Kinder um mich herum habe und wenn nicht, ich dann so beschäftigt bin, dass ich mich gar nicht einsam fühlen kann.

Ist dann auch Einsamkeit vielleicht ein Zeichen von „Nichtausgefülltsein“
Und wenn Menschen viel zu tun haben, weil sie es gerne machen, nicht weil sie vor irgendetwas davon laufen, können sie sich dann überhaupt einsam fühlen?

Und wie subjektiv ist das Gefühl der Einsamkeit eigentlich?

Und wie oft wird Alleinsein mit Einsamkeit verwechselt?

Und wenn man als Kind nie das Gefühl der Einsamkeit empfunden hat, weil einem die Eltern, die Umgebung immer alles gegeben hat, so dass diese Emotion nie hatte aufkommen können.
In wie weit besteht dann überhaupt die Möglichkeit, dass sich ein Mensch im Erwachsenenalter einsam fühlt?
Und andersrum genauso, so dass jemand wenn er erwachsen ist, gar nicht in der Lage ist, sich selber so viele Gefühle zu geben, damit er sich nicht mehr einsam fühlt?

Manche Menschen benötigen stetig eine Beziehung um nicht einsam zu sein.
Und auch in dieser Beziehung ständig das Gefühl der Bestätigung seiner oder ihrer Liebe, seiner oder ihrer Zugehörigkeit. Die Sicherheit, dass er oder sie nie die Beziehung beendet und das Gefühl dass er oder sie  irgendwie „immer“ verfügbar ist, falls das Gefühl der Einsamkeit aufkommt.
Jedoch sollten sich diese Menschen auch mal überlegen, welche „Last“ sie dem anderen aufbürden.
Niemand ist für das Seelenheil eines Anderen zuständig.
Er oder sie kann dazu beitragen, zu heilen, aber es ist nicht seine Verpflichtung.
Es ist schön, wenn man jemanden an seiner Seite hat der einem das Gefühl der Geborgenheit, der Sicherheit und des Gehalten sein gibt.
Jedoch sollte man lernen, sich diese Gefühle auch zu einem Teil selber zu geben.

Vielleicht sollten wir auch ab und zu, wenn das Gefühl der Einsamkeit aufkommt, darüber nachdenken, wie fühlt es sich denn überhaupt an?
Was fehlt uns, und in wie weit können wir es uns selber geben?
Ist es denn manchmal wirklich, die Abwesenheit eines bestimmten Menschen, dass uns das Gefühl der Einsamkeit gibt, oder ist es einfach nur Angst, dass er oder sie uns verlassen könnte, oder ist es die Empfindung nicht genug beachtet zu werden?
Sind wir objektiv betrachtet wirklich einsam oder bilden wir uns das nur ein?
Würde eine Änderung der Situation auch wirklich das Gefühl der Einsamkeit vertreiben, oder ist es ein tief in uns liegender Mangel aus der Kindheit, den wir nie gelernt haben zu verarbeiten?

Und liegt in diesem Moment der Einsamkeit nicht auch die Möglichkeit, Zugang zu sich selber zu bekommen?
Ohne Ablenkungen von aussen?
Eine Möglichkeit persönlich zu wachsen?

 

Begegnest du der Einsamkeit –

Hab keine Angst!

Sie ist eine kostbare Hilfe, mit sich selbst Freundschaft zu schließen

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2 Comments

  • Reply
    Thilo
    6. November 2017 at 17:37

    Liebe Heide,

    ich finde, dass Einsamkeit in erster Linie diejenigen Leute öfter trifft, die wenig bis nichts mit sich anfangen können. Oder die Einsamkeit mit dem durchaus schönen Gefühl des Alleinseins verwechseln bzw. dieses nicht genießen können.

    Wie auch immer: ich kenne das Gefühl der Einsamkeit glücklicherweise seit Ewigkeiten nicht mehr. Dafür begleitet mich dieses Lied schon seit den 70ern 🙂

    https://www.youtube.com/watch?v=DcLeg2hdXf0

    Viele Grüße

    Thilo

  • Reply
    carablue
    6. November 2017 at 20:06

    Hallo lieber Thilo, da bin ich voll und ganz mit dir einer Meinung. Danke

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