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Charakter

Was definiert eigentlich der Begriff „Charakter haben“

Es gibt verschiedene Definitionen z.B. per Duden oder Wikipedia:

„Unter Charakter versteht man traditionell – ausgehend von der aristotelischen Ethik – und erneut in der modernen Psychologie diejenigen persönlichen Kompetenzen, die die Voraussetzung für ein moralisches Verhalten bilden“

„Wesensart (eines Menschen)“

„individuelles Gepräge eines Menschen durch ererbte und erworbene Eigenschaften, wie es in seinem Wollen und Handeln zum Ausdruck kommt“

Und wenn ich Google weiter befrage, noch vieles mehr …

Aber wie zeigt sich das im „eigentlichen Leben“?

Ich habe Menschen mit vielen verschiedenen „Charakteren“ kennen gelernt.
Starke Menschen, schwache Menschen, ehrliche Menschen, gutmütige Menschen, „böse“ Menschen, unüberlegte Menschen, korrekte Menschen, liebevolle Menschen, berechnende Menschen, gutgläubige Menschen ….

Jeder von ihnen hat eine Geschichte.
Etwas, was ihn zu diesem Menschen macht.
Was ihn prägt.
Wie er sich zeigt, ob bewusst oder unbewusst.
Wie er lebt.
Wie er mit anderen Menschen und mit sich selber umgeht.

Es zeigt sich als „Spiegelbild“ seiner Handlungen.
Manchmal gezielt.
Manchmal unbewusst.
Je nach der Situation, in der er oder sie handeln muss.

Und jetzt stellt sich mir die Frage:
In wie weit, handeln wir letztendlich nach unserem Charakter und in wie weit handeln wir nach unserem Verstand“?

Bedingt unsere Handlung immer genau unseren Charakter?
Oder handeln wir auch manchmal, einfach aufgrund der Umstände.
Weil wir denken, dass es in diesem Moment „richtig“ ist so zu handeln.
Auch wenn, wir „eigentlich“ aus unserer Persönlichkeit heraus, grundsätzlich nicht so handeln würden?
Und in wie weit, sind wir auch oft bereit unseren „Charakter“ zu offenbaren?
Ob positiv oder negativ.
Zeigt jemand zu „viel“ Charakter, wird er oder sie unter Umständen als „schwach“ empfunden.
Zeigt jemand zu „wenig“ Charakter, wird er oder sie unter Umständen als „rücksichtslos“ empfunden.

Wo ist die Grenze?
Wo sind wir persönlich bereit die Grenze zu ziehen?
Und wann müssen wir manchmal selber die Grenze ziehen, um uns vor Verletzungen zu schützen? Auch wenn wir aus eigenen „charakterlichen“ Gründen eher „verzeihen“, „verstehen“ oder „nachgeben“ würden.
Genauso umgekehrt, wann ziehen wir „harte“ Grenzen um unseren eigene Willen einfach durchsetzen, aus Gründen des Egoismus, der eigenen „Feigheit“ heraus?

Wann erkennt man „wirklich“ den Charakter eines Menschen?

Und wenn man all die Umstände,in den jeweiligen Situationen berücksichtigt, in wie weit können wir dann heute noch sagen:
Das ist sein oder ihr Charakter“ ?

Wie erkennen wir das bei anderen Menschen?

Und vor allem.
Wie bewerten wir es?

In wie weit ist unser „Bewertungsmaßstab“ von unserem eigenen Charakter beeinflusst?
Von dem was wir wirklich denken (wenn wir überhaupt in der Lage sind, objektiv zu sein)?
Von unseren eigenen Erwartungen?

Wir sind alle Menschen.
Wir machen alle Fehler.
Wir sind alle keine „Heilige“.
Wir sind „Träger“ unserer Geschichten.
Wir versuchen alle, nach unseren Möglichkeiten, zu handeln.

Wir handeln manchmal unüberlegt.
Manchmal emotional, oder bedacht.
Manchmal wirklich, weil wir einfach „nicht anders können“
Oder, oder oder ….

Und wann hat jetzt letztendlich ein Mensch einen „guten“ oder einen „schlechten“ Charakter?
Und vor allem:
Wer kann sich das Recht dazu heraus nehmen, das zu bewerten?

Ich kann das alles nicht beantworten.

Wahr ist, dass sich Charakter zeigt, wie ein Reisepass. Er zeigt sich an den Grenzen.
Wahr ist auch, dass sich der „wahre“ Charakter an Menschen zeigt die man nicht braucht.
Und wahr ist auch, dass sich der Charakter zeigt, wenn du einem Menschen „Macht“ gibst.

Aber eigentlich ist es ganz einfach:

Schenke einem Menschen dein ganzes Vertrauen, und sieh zu wie er damit umgeht ….

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